Hinter einem Wunschbaum steckt ein einfaches, aber wirkungsvolles Prinzip: Wünsche von Kindern, Familien, Jugendlichen, älteren Menschen oder auch Wohnungslosen werden gesammelt und sichtbar am Baum befestigt. Wer mitmachen möchte, sucht sich einen Zettel aus, besorgt das Geschenk und gibt es verpackt an einer Sammelstelle ab. Bei manchen Aktionen übernehmen ehrenamtliche Helfer das Verpacken, falls Spender das Geschenk lieber unverpackt abgeben möchten. Kurz vor Weihnachten werden die Päckchen an die Organisationen übergeben und von dort an die Wunschgeber verteilt.
Die Wünsche am Baum kommen in Berlin meist von sozialen Einrichtungen, die die betroffenen Menschen direkt betreuen. Dazu gehören zum Beispiel Wohnprojekte für Alleinerziehende, Schutzunterkünfte für Mütter und Kinder, Kindergärten, Betreuungseinrichtungen für Jugendliche, Gemeinschaftsunterkünfte oder Unterkünfte für wohnungslose Menschen. Auch Tierheime oder Tierschutzvereine sind häufig beteiligt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass die Geschenke genau bei denen ankommen, die sie am dringendsten brauchen.
Ein Blick auf die Wunschzettel zeigt, wie bunt die Wünsche sein können: vom Kuscheltier über den Schlafsack bis hin zum neuen Hundekorb für Vierbeiner. Beispiele aus vergangenen Aktionen zeigen, was auf den Zetteln stehen kann.
- Kinder: Eine Puppe, ein Malkoffer, ein Springseil, Kartenspiele oder auch ein ferngesteuertes Auto lassen Kinderherzen höherschlagen und sorgen für kreative Beschäftigung.
- Jugendliche: Auf dem Wunschzettel stehen häufig Gutscheine, weil sie den Jugendlichen die Chance bieten, selbst zu entscheiden, was sie sich kaufen möchten. Das ist besonders hilfreich, da das Taschengeld oft nicht ausreicht.
- Wohnungslose Menschen: Winterschuhe mit einem warmen Futter, ein bequemes Kissen, Hygieneartikel wie Duschgel oder Zahnpasta oder ein geräumiger Rucksack können den Alltag ein wenig leichter machen.
- Ältere, alleinstehende Menschen: Kleine Haushaltsgeräte, gemütliche Hausschuhe, besondere Lebensmittel für festliche Anlässe oder hochwertige Pflegeprodukte schenken das Gefühl sich selbst etwas Gutes tun zu dürfen.
- Tiere: Leckerchen, Spezialfutter für erkrankte Tiere oder neues Spielzeug sorgen für Abwechslung und lassen die Vierbeiner aufblühen.
Hinweis: Einige Organisatoren erlauben es auch, eine persönliche Karte beizulegen. Am besten informierst du dich vorab bei der jeweiligen Einrichtung, ob das erwünscht ist.
Vielleicht möchtest du nicht nur an einer bestehenden Aktion mitwirken, sondern selbst aktiv werden und eine bestimmte Organisation unterstützen, die dir am Herzen liegt. In diesem Fall kannst du eine eigene Wunschbaum-Aktion anstoßen.
Viele Berliner Firmen stellen inzwischen einen eigenen Wunschbaum auf. Mitarbeiter nehmen Wünsche direkt vom aufgestellten Baum ab, besorgen gemeinsam die Geschenke und geben sie gesammelt ab. Das schafft ein starkes Gemeinschaftsgefühl und integriert soziales Engagement in den Arbeitsalltag.